Spezialnewsletter 10 Jahre AGS

Seit Beginn eine gut aufgegleiste und attraktive Ausbildung

Liliane Ryser, Leitung OdA Soziales Zürich begleitet die AGS-Ausbildung seit dem Pilotprojekt. Im Interview erzählt Sie, wie sie die letzten zehn Jahre erlebt hat und welchen Stellenwert die AGS-Ausbildung aus ihrer Sicht in der Bildungslandschaft einnimmt. 

Was macht ein/eine Assistent:in Gesundheit und Soziales und wie sieht die Arbeit dieser Fachkräfte aus?
Assistent:innen Gesundheit und Soziales unterstützen Menschen aller Altersstufen mit physischen, kognitiven, psychischen oder sozialen Einschränkungen bzw. Beeinträchtigungen in der Bewältigung ihres Alltags. Sie begleiten und betreuen Personen in ambulanten und stationären Einrichtungen und Institutionen des Gesundheits- und Sozialwesens, die auf Unterstützung angewiesen sind.
Sie nehmen Pflege- und Betreuungsaufgaben wahr, begleiten Klient:innen bei Aktivitäten im Alltag, führen Haushaltsarbeiten im Wohnbereich bzw. in der Wohnung der Klient:innen durch und erledigen einfache administrative und logistische Arbeiten.
Mögliche Arbeitsorte sind Alters- und Pflegeheime, Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen, Spitäler und Spitex-Organisationen.

Wie hat sich diese Ausbildung in den letzten zehn Jahren entwickelt?
Die AGS-Ausbildung hat eine spannende Entwicklung hinter sich. Ich arbeitete damals bei den Altersheimen der Stadt Zürich (heute Gesundheitszentren für das Alter), als wir uns in der Geschäftsleitung entschlossen, in die neue Ausbildung einzusteigen. Wir starteten mit elf Lernenden. Pro Haus arbeiteten mindestens zwei Lernende zusammen, so dass sie nicht «alleine» waren. Über die Jahre wurden Inhalte immer wieder angepasst, auch im Rahmen der Überbetrieblichen Kurse. Eine Totalrevision der Ausbildung hat sich bisher nicht aufgedrängt. Es ist also seit Anfang erfreulicherweise eine gut aufgegleiste und attraktive Ausbildung.

Welchen Stellenwert nimmt diese Ausbildung in der heutigen Bildungslandschaft ein?
Ich bin ein Fan der Schweizerischen Bildungssystematik und begrüsse es sehr, dass die zweijährigen Attestausbildungen Teil davon sind. Diese bieten praktischer veranlagten Lernenden oder auch Lernenden mit Migrationshintergrund, die noch nicht lange in der Schweiz sind, einen eidgenössisch anerkannten Abschluss, auf dem sie aufbauen können. So höre ich oft, dass nach Abschluss der Ausbildung die AGS-Absolvent:innen im Betrieb bleiben und dort auch eine EFZ-Ausbildung als Fachfrau/mann Betreuung oder Fachfrau/mann Gesundheit absolvieren können. Die Betriebe können somit  selbst Nachwuchsförderung betreiben.  

Auf welche Ereignisse während der letzten zehn Jahre schauen Sie gerne zurück?
Es ist immer wieder erfreulich mitzuerleben – auch wenn das in meinem Fall etwas aus der Ferne ist – wie sich die Lernenden in den zwei Jahren entwickeln und welche Fortschritte sie machen. Bis hin zum Zeitpunkt, an welchem ich den stolzen Absolvent:innen anlässlich der Lehrabschlussfeier gratulieren darf. Neben den Berufsbildner:innen sind auch viele Familienmitglieder, die ja ebenfalls eine wichtige Rolle in der Ausbildung spielen, aber wenig im Fokus stehen, an dieser Feier anwesend.

"Ich würde einen Anstieg der Lernendenzahlen in den anderen Einsatzbereichen begrüssen, z.B. in Institutionen für Menschen mit Beeinträchtigungen."

Was ist ihr persönliches Ziel in Bezug auf die Ausbildung AGS?
Momentan sind die meisten AGS-Lernenden im Langzeitbereich tätig und somit in einem Setting, wo Gesundheit und Soziales Hand in Hand gehen. Ich würde es begrüssen, wenn noch mehr AGS-Lernende ausgebildet werden könnten und dadurch ein Beitrag zur Reduktion des Fachkräftemangels geleistet wird. Sei es, als anerkannte Berufsleute oder auch indem sie sich weiter ausbilden. Es gibt Personen, die starteten mit der Attestausbildung und sind heute auf der Tertiärstufe tätig.

Andererseits würde ich einen Anstieg der Lernendenzahlen in den anderen Einsatzbereichen begrüssen, zum Beispiel in Institutionen für Menschen mit Beeinträchtigungen. Hier bedarf es aber noch verstärkter Anstrengungen von allen Involvierten - viele AGS-Botschafter:innen, die für ihren Beruf einstehen und Betriebe, die von der Ausbildung überzeugt sind. Und natürlich auch wir von der OdA Gesundheit und der OdA Soziales Zürich nehmen uns in die Pflicht und sind aktiv. Zum Beispiel anlässlich der Berufsmesse in Zürich, an der wir an unseren beiden Ständen Nachwuchswerbung machen und die AGS-Ausbildung vorstellen.

Weitere Informationen zur Ausbildung von Assistent:innen Gesundheit und Soziales für Institutionen mit Schwerpunkt auf Menschen mit Beeinträchtigungen:

bilde-ags.ch

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